FDP fordert legale Leihmutterschaft für Deutschland – Der Dammbruch ist vollzogen

Eine Frau bietet gegen Geld ihre Gebärmutter an, um ein Kind für Fremde auszutragen. Diese unappetitliche Wahrheit steht hinter der „Dienstleistung“ der sogenannten Leihmutterschaft. Dank moderner Reproduktionsmedizin hat sie sich zu einem äußerst lukrativen Geschäftszweig entwickelt.

Eine Frau bietet gegen Geld ihre Gebärmutter an, um ein Kind für Fremde auszutragen. Diese unappetitliche Wahrheit steht hinter der „Dienstleistung“ der sogenannten Leihmutterschaft. Dank moderner Reproduktionsmedizin hat sie sich zu einem äußerst lukrativen Geschäftszweig entwickelt. Die Klientel besteht zumeist aus gutbetuchten Bewohnern der westlichen Welt, die entweder selbst kein Kind zeugen können oder die dem eigenen Körper die physische Belastung einer Schwangerschaft nicht zumuten wollen, wie einige bekannt gewordene Fälle der Hollywood-Prominenz offenbarten. Was genau geht dabei genau? Einer fertilen Frau werden die zuvor im Labor befruchteten Eizellen der Wunschmutter bzw. der „Auftraggeberin“ in die Gebärmutter eingesetzt. Wird die Leihmutter daraufhin schwanger, werden sie und ihr ungeborenes Kind automatisch Gegenstand eines (Kauf-)Vertrags. Am Ende steht die erhoffte erfolgreiche Leistungserbringung der Auftragnehmerin, die Geburt. In nahezu allen Fällen ist als Mittler eine Leihmutter-Agentur zwischengeschaltet, die alles Vertragliche und Medizinische regelt und den größten Teil der Prämie einstreicht.

Das Recht eines Kindes, seine Eltern zu kennen, wird zur Farce

Nach der Geburt werden die Auftraggeber der Leihmutter rechtlich zu den Eltern des Kindes. Das Kind ist zwar genetisch mit wenigstens einem Elternteil verwandt, nicht aber biologisch. Dies ist jedoch nicht zwingend der Fall. Genetisch kann es auch von einer völlig fremden Person abstammen, wenn beispielsweise eine anonym gespendete Eizelle im Körper der Leihmutter verpflanzt wurde. Oder die Eizelle zuvor mit dem gespendetem Samen eines Unbekannten befruchtet wurde. Das Kind hat dann nicht mehr zwei, sondern drei oder gar vier Mütter. Inklusive zwei bis drei Väter. Man muß kein Jurist sein, um zu ahnen, daß sich aus diesem „Zeugungschaos“ eine Vielzahl abstammungs- und unterhaltsrechtlicher Folgeprobleme ergeben. Man muß auch kein Psychotherapeut sein, um zu ahnen, was es für ein Kind bedeutet, das seinen Ursprung einem kalten, technisierten Verfahren verdankt, bei dem ein Teil seiner Wurzeln irgendwo zwischen Petrischale und Mikroskop verloren gegangen ist.

Diese recht eindeutige Rechtssituation will die FDP nun kippen. Maßgeblich betrieben soll das Projekt Leihmutterschaft der Vorsitzende der Liberalen Schwulen und Lesben (LiSL) Michael Kauch. Der Satz: „Eizellspenden und nichtkommerzielle Leihmutterschaft sollten auch in Deutschland unter Auflagen erlaubt werden.“ ist sowohl im aktuellen Wahlprogramm seiner Partei zu lesen – wie auch in einem Entwurfspapier des LiSL zum Abstammungsrecht. Der 50jährige Michael Kauch ist selbst homosexuell und mithilfe eines lesbischen Paares im Jahr 2013 Vater einer Tochter geworden. Es dürfte bei dem Vorstoß, Gebärmutter-Leasing freizugeben, auch sehr viel persönliche Motivation im Spiel gewesen sein.

Freier Handel für alles – Störfaktor Ethik

Nichtkommerzielle Leihmutterschaft heißt im Grunde nichts anderes als Leihmutterschaft ja, aber es soll bitte schön kein Geschäft daraus werden. Ein frommer Wunsch im deutschen Schwarzarbeiter-Hochland. Die wenigsten Frauen werden aus rein samaritischen Motiven für andere ein Kind austragen. Genauso ist wohl kaum zu anzunehmen, daß sich findige Agenturen in Deutschland das äußerst lukrative Geschäft mit dem Muttertraum entgehen lassen werden. Es wird nur in einen wirtschaftlichen Schattenbereich wandern, wo gesetzliche Regelungen zum Schutz der Frauen nicht hinreichen.

Es ist etwas anderes, ob man Cannabis freigeben will (wie von der FDP auch gefordert) oder eine andere Form der Frauenprostitution. Leihmutterschaft ist Prostitution. Vielleicht moderner als das wohlbekannte älteste Gewerbe der Welt. Doch die Essenz bleibt: Eine Frau bietet ihren Körper für Geld als Dienstleistung an. Und das Kind? Wird zum Objekt eines Vertrages, ein bloßer Handelsgegenstand. Kein Problem für die FDP. Freiheit dem Turbo-Individualismus, die Moral kommt später. Oder gar nicht. So weit wie die FDP jetzt traut sich nicht einmal die Gender-Oberlehrerpartei der Grünen.