An die Bundesregierung
Für eine gesunde Entwicklung brauchen Kinder ihre Eltern. Niemand kann den leiblichen Vater und die leibliche Mutter eines Kindes vollwertig ersetzen. Eine Politik, die gleichgeschlechtliche Paare auf dieselbe gesellschaftliche Stufe wie Familien stellt, handelt unverantwortlich gegen das Wohl von Kindern und deren Recht auf die Beziehung zu Vater und Mutter. Der Schutz von Kindern und Eltern muss für die Politik an erster Stelle stehen. Deshalb ersuche ich Sie, ausdrücklich für den Schutz und die Förderung der natürlichen Familie zu werben und sich konsequent dafür einzusetzen. Beim Kindeswohl muss jede Ideologie enden: Bitte handeln Sie danach.
Hintergrund
Grüne, SPD, Linke und FDP eint die Vision der jenseits aller biologischen Begrenzungen künstlich erzeugten Mehreltern-„Familie“. Es sind jene Parteien, die mit der klassischen Mittelstandsfamilie aus Mutter, Vater, Kind – obwohl teilweise deren klassische Klientel – nichts mehr anfangen können oder wollen. Hinter der zutiefst bürgerlichen Fassade des Einfamilienhauses auf dem Lande wittern politische Vertreter das personifizierte Übel: Familie ist für sie eine autoritäre Lebensform, rückständig und absichtlich den Fortschritt behindernd. Mit der Auflösung des Geschlechtsunterschieds – in staatlichen Kitas und Schulen bereits eifrig als „Bildungs“maßnahme betrieben – soll Familie von einem historisch gewachsenen Organismus vieler Generationen in ein Netzwerk von Beziehungen beliebiger Personen transformiert werden. Das liegt ganz auf der Linie des radikalen Feminismus, demzufolge die „genitalen Unterschiede zwischen den einzelnen Menschen keine Bedeutung“ (Shulamith Firestone) mehr haben dürfen. Geschlecht und Biologie sollen nicht mehr bestimmen, wer Vater und wer Mutter ist, sondern allein das (egoistische) Bedürfnis nach Elternschaft. Im Mittelpunkt dieser Politik steht nicht mehr das Kind, sondern der Wunsch von Erwachsenen nach Kindern. Dafür will die SPD, unterstützt von der FDP, Bündnis 90/ Die Grünen und Die Linke die rechtlichen Voraussetzungen schaffen.
Die Interessen von Kindern, die stets Ausgangspunkt familienpolitischer Erwägungen bilden sollten, geraten ins Hintertreffen. Regenbogenfamilien werden zum neuen Ideal von Familie emporgehoben. Die Bedingungen, wie und wo ein Kind aufwächst, spielen nach allgemeiner, von Politik und Medien unterstützter Lesart, keinerlei Rolle. Allein die Bereitschaft, daß Erwachsene Verantwortung als Eltern übernehmen, soll für ein gelingendes Leben des Kindes genügen. Dabei sprechen soziologische Studien eine andere Sprache. In ihren breit angelegten Vergleichsuntersuchungen von Kindern, die bei gleichgeschlechtlichen Paaren einerseits und andererseits bei ihren leiblichen Eltern lebten, kamen die beiden Soziologen Mark D. Regnerus und Donald Sullins zu demselben Fazit: Kinder gleichgeschlechtlicher Paare haben ein höheres Risiko, im späteren Alter psychische Probleme und Suchtkrankheiten zu entwickeln. Am besten für Kinder ist, bei Vater und Mutter aufzuwachsen.
Das menschlich Vernünftige gilt in der aktuellen Politik nichts mehr, sondern der ideologische Marsch in einen vermeintlichen Fortschritt, dem auch die Familie unterworfen wird. Im Vordergrund steht nicht mehr das Interesse und das Wohl von Kindern, die beide leibliche Eltern zu einem gesunden Aufwachsen brauchen, sondern die Befriedigung einer egoistischen Anspruchshaltung einer Minderheit gegenüber der Gesellschaft. Für diese gilt es ethische Dämme zu brechen und die abstammungsrechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, die Mehrelternschaft und eine grenzenlose künstliche Reproduktion ermöglichen und damit das Kind zur Konsumware degradieren.