An die Bundesregierung / An die Kirchenführer in Deutschland
Ich ersuche Sie, uns Christen in Deutschland die Glaubens- und Religionsfreiheit zurückzugeben. Seit Ostern 2020 sind Gottesdienste, Prozessionen und christliche Feiern entweder gar nicht oder nur eingeschränkt möglich. Seit vielen Monaten werden Christen in der Ausübung ihrer Religion gehindert und sogar offen diskriminiert. Bitte stellen Sie die Religionsfreiheit wieder her. Gottesdienste und christliche Feiern sind keine beliebig verschiebbaren Freizeitveranstaltungen, sondern das Brot und das Salz für christliches Leben und christlichen Glauben. Bitte handeln Sie danach: Sorgen Sie dafür, daß christliches Leben und christliche Glaubenspraxis in Deutschland wieder vollständig möglich werden.
Hintergrund
Der zweite Lockdown in Deutschland hat alle gesellschaftlichen Bereiche erfasst. Anders als noch im Frühjahr 2020 sind Gottesdienste bundesweit grundsätzlich erlaubt – wenn auch unter scharfen Hygieneauflagen, die von Bundesland zu Bundesland leicht verschieden sind. Abstand, Maske und begrenzte Teilnehmerzahlen bei Gottesdiensten sind in den meisten Gemeinden einheitlich geregelt. Singen ist grundsätzlich verboten, in manchen Bistümern selbst im Freien. Taufe, Kommunion und Eheschließungen dürfen nur unter derart restriktiven Regelungen stattfinden, daß viele Bürger darauf verzichten und die Sakramente auf später verschieben.
Stück für Stück wird auf diese Weise christliches Leben in Deutschland abgebaut. Seit dem Osterfeierverbot 2020 haben die christlichen Bürger leidvoll gelernt: Das hohe Gut der Bekenntnisfreiheit und die freie Ausübung der Religion wiegen in Deutschland inzwischen genauso viel wie der ungehinderte Konsum in Baumärkten und Möbelhäusern.
Auch die Bischöfe scheinen die Lektion verinnerlicht zu haben. Von ihnen kam bislang keine Silbe des Protests. Im Gegenteil: Der inzwischen reichlich schlingernde Lockdown-Kurs der Bundesregierung wird von der Evangelischen wie Katholischen Bischofskonferenz affirmativ begleitet und immer wieder bestätigt. Erste große Osterprozessionen werden bereits abgesagt. » In diesem Jahr werden die Karwoche und Ostern durch die Corona-Pandemie vermutlich wieder anders sein als gewohnt.« schreibt die Deutsche Bischofskonferenz verniedlichend auf ihrer Internetseite. Stück für Stück wird christliches Leben in Deutschland abgewickelt. Mit ihm sterben die christlichen Bräuche und Traditionen, das Zusammensein der Gläubigen, das gemeinsame Gebet, die spirituelle Erfahrung. Einen öffentlichen Empörungssturm sucht man vergebens.