Petition an die Kirchen
Die klassische Ehe beruht auf der Gemeinschaft zwischen Mann und Frau und ist die Keimzelle der Familie. Aus ihr entsteht neues Leben. Die Ehe ist so das Fundament unserer Gesellschaft. Deshalb stand sie stets unter dem besonderen Schutz des Staates und der Kirche. Mit ihrer Empfehlung, die Parlamentarier über die „Ehe für alle“ in einer Gewissensentscheidung abstimmen zu lassen, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel die Abschaffung der klassischen Ehe eingeleitet. Widerstand seitens der Kirche dringt nicht an die Öffentlichkeit. Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm sieht in der „Ehe für alle“ sogar eine Stärkung der Werteorientierung und des Wunschs, eine lebenslange Partnerbeziehung einzugehen. Sein katholischer Kollege, Bischof Reinhard Marx, drückte in dürren Worten sein „Bedauern“ über die Auflösung des Ehebegriffs aus. Die Kirche muß ihre Stellung als erste und letzte Hüterin unseres christlichen Wertefundaments stärker behaupten und die traditionelle Ehe gegen die Anfechtungen wechselnder Zeitmoden vehement verteidigen. Die Ehe von Mann und Frau gehört zum Wesensbestand des Abendlandes.
Hintergrund
Mit ihrer Empfehlung, die Parlamentarier über die „Ehe für alle“ in einer Gewissensentscheidung abstimmen zu lassen, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel die Abschaffung der klassischen Ehe eingeleitet. Auf lange Sicht wird der innere Wesenskern der klassischen Ehe erodieren und damit ihr grundgesetzlich geschützter Rechtsstatus. Die Kirchen, in Sonderheit die evangelische Kirche, schauen derweil zu, wie unser christliches Erbe Stück für Stück von den Parteien abgeschafft wird.
Für die Katholiken ist die Ehe ein Sakrament, für Protestanten ein weltliches Institut. Beide Konfessionen eint, daß die eheliche Verbindung ein Bekenntnis zu Gott einschließt. Die zur Zeugung von Nachkommen angelegte Verbindung von Mann und Frau entspricht der göttlichen Schöpfungsordnung. Die Ehe als gegengeschlechtliche Zeugungsgemeinschaft hat sich in der ganzen Welt unabhängig voneinander durchgesetzt und wird in ihrer heutigen rechtlichen Ausprägung seit dem Mittelalter praktiziert.
Der Rat der evangelischen Kirche hat die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare sogar ausdrücklich begrüßt. Der bayerischer Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm sieht in der „Ehe für alle“ eine Stärkung der Werteorientierung und des Wunschs, eine lebenslange Partnerbeziehung einzugehen. Sein katholischer Kollege, Bischof Reinhard Marx, drückte in dürren Worten sein „Bedauern“ über die Auflösung des Ehebegriffs aus. Lediglich die Deutsche Evangelische Allianz, ein bundesweites Netzwerk reformatorischer Christen, lehnte die Ehe für alle in deutlichen Worten ab und betonte, weiter am traditionellen Eheverständnis festzuhalten.
Ganz anders reagierten noch unsere westlichen und südlichen Nachbarn. In Frankreich und Italien brachte die katholische Kirche Hunderttausende auf die Straße, die gegen die „Ehe für alle“ protestierten. In Irland stellte die katholische Organisation „Mothers and Fathers“ eine breite Nein-Kampagne zur gleichgeschlechtlichen Ehe auf die Beine. Spanische Nonnen und Bischöfe demonstrierten 2005 mit mehreren Hunderttausenden in Madrid gegen die homosexuelle Eheschließung. In Deutschland reagiert die Staatskirche dagegen angepaßt. Hier ist die große, nach dem Vorbild der anderen europäischen Ländern geführte Protestwelle gegen die Ehe für alle ein Totalausfall.