Kardinal Erdö in Ungarn: Wir sind ein christliches Land!

Zum Jubiläum der »Goldenen Bulle« erinnerte Ungarns Primas daran, dass im historischen Dokument bereits eine frühe Vorstellung der Begrenzung königlicher (und politischer) Macht enthalten ist.

Zum 800-Jahr-Jubiläum der »Goldenen Bulle« von Fehervar, die als erstes Verfassungsdokument der ungarischen Nation gilt, hat Erzbischof Peter Erdö, Primas von Ungarn, eine Ausstellung in Esztergom eröffnet, wie kath.net berichtet.

»Wir können mit erhobenem Haupt sagen, dass hierzulande die Achtung der Kultur, des Christentums und der Respekt vor menschlichen Werten allgemein akzeptiert werden", sagte der Erzbischof von Budapest laut Portal ‚Magyar kurir‘ bei der Eröffnungsfeier zu der Schau, die bis 11. Dezember in der Schatzkammer der Basilika von Esztergom zu sehen ist,« so Erdö.

Die Bulle sei ein »Wahrzeichen der Verfassungsmäßigkeit« und werde als solches hochgehalten, sagte Erdö. Das Dokument beinhaltet den Grundsatz, dass der Adel den Willen des Königs missachten darf, sollte dieser unrechtmäßig sein. Historisch ist sie damit eines der ersten Beispiele für die verfassungsmäßige Begrenzung der Befugnisse eines Monarchen. Festgelegt war darin etwa auch die Steuerfreiheit der Adligen und der Kirche.

Der Text der Bulle enthalte auch weitere Passagen zur Rolle der Kirche, erinnerte Kardinal Erdö bei der Ausstellungseröffnung. Demnach gehörte es zum Auftrag des Primas, »den König nötigenfalls auf die Einhaltung der christlichen Lehre aufmerksam zu machen, um an der Spitze der Nation über die christlichen Werte zu wachen«, so Erdö.

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