Zukunft oder Zerstörung? Wie Technologie die Familie rettet – oder abschafft

Ein neuer konservativer Aufruf fordert eine Technologiepolitik, die den Menschen dient – nicht seiner Ersetzung.

Jahrzehntelang wurde die technologische Entwicklung als neutraler Fortschritt gefeiert – als bloßes Werkzeug für Wohlstand, Gesundheit und Effizienz. Doch die technologische Revolution hat längst begonnen, ihre wahren Früchte zu zeigen: Isolation, Abhängigkeit, Familienzerfall und eine stillschweigende Ersetzung des Menschen durch Maschinen, Algorithmen und künstliche Simulationen von Intimität.

Ein internationales Bündnis konservativer Denker, Wissenschaftler und Politiker – von Michael Toscano über Patrick Deneen bis hin zu Yuval Levin – schlägt nun in First Things Alarm. Unter dem programmatischen Titel »A Future for the Family« fordern sie einen radikalen Kurswechsel: Weg von einer entmenschlichten, entkörperlichten Technikutopie – hin zu einer Technologiepolitik, die Ehe, Elternschaft, Kindheit und gemeinschaftliches Leben wieder ins Zentrum rückt.

Denn die Wahrheit ist unbequem: Unsere gegenwärtige Technologie wurde nie für Familien entwickelt. Sie entstand aus militärischen, bürokratischen und kommerziellen Interessen – und destabilisiert heute systematisch Elternautorität, eheliche Fruchtbarkeit und die kulturelle Weitergabe. Der Markt hat versagt: Statt die Familie zu stärken, untergräbt er sie – in Werbung, Arbeitsmarkt, Medien und digitaler Lebenswelt.

Deshalb fordern die Autoren klare Prinzipien: Keine »Leihmutterschaft auf Bestellung«. Kein Transhumanismus unter dem Deckmantel von Gesundheit. Kein algorithmisches Ersetzen von Zuneigung, Lernen und Spiel durch Apps, Plattformen und digitale Drogen. Stattdessen: das Recht auf datensichere Geräte, Reparaturfreiheit, Open Source und Arbeitsplätze, die dem Menschen dienen – nicht ihn ersetzen.

Besonders deutlich wird: Ein Land, das seine Familien abschafft, schafft sich selbst ab. Wer das natürliche Leben durch synthetische Alternativen ersetzt – von Kunstfleisch bis Kindheit per Bildschirm – übergibt seine Zukunft den Programmierern globaler Konzerne.

Der Vorschlag: eine neue »Haushaltswirtschaft« des 21. Jahrhunderts. Flexible Arbeitszeitmodelle, steuerliche Anreize, Heimarbeit mit Grenzen, Schutz der Privatsphäre, Rückverlagerung manueller Tätigkeiten – nicht aus Nostalgie, sondern aus Notwendigkeit. Denn ohne funktionierende Familien gibt es keine Demokratie, keine Kultur, keine Freiheit.

Was dabei herauskommt, ist keine Technologiefeindlichkeit, sondern ein leidenschaftlicher Appell für einen menschenzentrierten Fortschritt. Nicht jede Innovation ist ein Segen. Wenn sie den Menschen ersetzt, statt ihn zu unterstützen, dann ist Widerstand keine Reaktion, sondern Pflicht.

Ein Zitat bringt es auf den Punkt: »Wenn Technologie nicht länger das menschliche Leben ergänzt, sondern es ersetzt, befinden wir uns in Gefahr.« Es ist Zeit, die Familie nicht nur politisch, sondern auch technologisch zur obersten Priorität zu machen. Wer die Familie schützt, schützt die Zukunft. Wer sie ersetzt, löscht sie aus.

Beitrag erschien zuerst auf www.freiwelt.net