Sven von Storch: »Ohne die Rückwendung zum Christentum wird der Westen untergehen«

Christenfeindlichkeit gehört für die politisch-mediale Elite zum guten Ton. Für die sind die Verhöhnung von Christen eine Form kultureller Errungenschaft, die von Künstlern, Politikern, Wissenschaftlern und Journalisten enthusiastisch gefeiert wird. Sie feiern ihren eigenen Untergang, erklärt Sven von Storch.

Initiative Christenschutz: Herr von Storch, werden wir in naher Zukunft eine vollständige Entchristlichung in Deutschland sehen?

Sven von Storch: In der Tat ist das Christentum äußerst bedroht. Die Zahl der Kirchenaustritte ist so hoch wie nie zuvor. Erstmals seit Jahrhunderten sind Christen in Deutschland in der Minderheit. Demgegenüber steht die unerbittlich fortschreitende Zertrümmerung christlicher Kulturgüter. Zuerst werden sie aus der Landschaft und dann aus unserem kulturellen Gedächtnis getilgt.

Ein gegenseitig gut vernetzter Komplex aus Medien und Politik treibt die Erosion des Christentums voran, indem er Christen systematisch denunziert und verdächtig macht. Hinzu tritt der von der Politik gepäppelte Islam. Die ultralinke Ampel-Koalition baut den Islam schrittweise zu unserem politisch-religiösen Widersacher auf, damit er tief in die Gesellschaft hineinwirkt und so das Christentum von innen zerspaltet und aufsprengt. All das geschieht jetzt und hier in unserem eigenen Land, vor unseren Augen. Die Zeichen stehen auf Sturm. Aber dennoch bin ich zuversichtlich, denn in der Gefahr wächst das Rettende auch, um es mit Hölderlin zu sagen. Und den Mut zur Rettung werden wir bei den bedrohten Christen finden.

Initiative Christenschutz: Sie meinen, sichtbare Entwicklungen, zum Beispiel in Politik und Medien, lassen nicht unbedingt auf die innere Verfasstheit der Bürger schließen?

Sven von Storch: Mit dem Scholz-Kabinett haben wir das erste Mal eine Regierung, die mehrheitlich dezidiert nicht christlich ist. Aber diese Entchristlichung von Politik – und führenden Medien sowieso – spiegelt meines Erachtens gerade nicht das Denken und Fühlen der Bürger wider. Vielmehr ist diese Entchristlichung Ausdruck der fortschreitenden Distanz und Entfremdung zwischen Volkssouverän und seiner gewählten Vertretung.

Mehr sogar, ich bin überzeugt, dass die Entfernung und Ignoranz der Politik gegenüber dem christlichen Menschenbild und dem christlichen Ethos die Grundursache und Basis sind für die Masse an schweren Krisen und Problemen, die sich in der westlichen Welt auftürmen. Ohne die Rückbindung an die christliche Wahrheit und Seinserfahrung, an das durch Christen überlieferte Wissen, was die Welt im Innersten zusammenhält, wird der ideologisch völlig degenerierte Westen diese Krisen nicht bewältigen, sondern ihnen hoffnungslos erliegen.

Initiative Christenschutz: Der US-amerikanische TV-Moderator Tucker Carlson sieht in der Zertrümmerung des Christentums ein zentrales Projekt der Linken.

Sven von Storch: Vollkommen richtig. Die Situation ist tatsächlich todernst. In den vergangenen Jahrzehnten war ein linksliberaler Komplex aus Politikern, Journalisten, Kulturschaffenden und Hochschulführern beschäftigt, sich schrittweise an die Kontroll- und Schaltstellen der Macht vorzuarbeiten. Jetzt haben sie es geschafft – und das Ergebnis »ihrer Arbeit« sehen wir jetzt: Christenverfolgung, Vandalismus, Hassrede gegen Christen sind nur die Symptome einer tiefsitzenden Ablehnung der christlichen Überlieferung. Das Kreuz, öffentliche Andachten und christliche Predigten werden systematisch aus dem öffentlichen Raum gedrängt. Die Corona-Restriktionen haben ihren Teil dazu beigetragen und waren vielerorts der Todesstoß bereits kränkelnder Gemeinden.

Das so verdrängte Christentums soll Platz machen für eine „säkulare Religion“, deren totalitärer Wesenskern die Menschen in Ketten legen wird. Mit diesem Plan sind nationale wie globale Eliten zwar weit gekommen, fangen jetzt aber an, sich in den Widersprüchen ihrer Ideologie und ihres Irrealismus zu verheddern. Die Anführer des »Wertewestens« tappen in ihre selbstgestellten Fallen. Sie machen soviel Getöse dabei, dass sich Zweifel in der Masse der Menschen beginnt zu regieren, ob solche »Führer« tatsächlich geeignet sind, die komplexen Krisen zu meisten, die sie ja selbst zum größten Teil verursacht haben. Und dieser Zweifel in den Menschen – das ist der Keim zum Wandel durch Rückbesinnung und Erneuerung.

Initiative Christenschutz: Herr von Storch, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Beitrag erschien zuerst auf www.freiwelt.net