Öffentlich-Rechtliche wollen noch mehr Geld

ARD und ZDF sollen sparen, wollen trotzdem aber mehr Geld. Es gebe zusätzliche Aufwendungen und weniger Werbeeinnahmen. Daher plant man eine Anhebung des als Zwangsabgabe erhobenen Rundfunkbeitrags um mehr als einen Euro monatlich.

Die ARD-Finanzexperten erwarten mit 233 Millionen Euro geringere Erträge aus dem Rundfunkbeitrag für den Zeitraum zwischen 2017 und 2020, da mehr Haushalte als angenommen dann beitragsbefreit sind. Zudem gehen die Werbeeinnahmen zurück.

Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten wollen sich daher noch einmal ordentlich bedienen. Die Kommission für den Finanzbedarf der öffentlich-rechtlichen Sender (KEF) rechnet damit, dass die Rundfunkgebühren bald um mehr als einen Euro pro Monat steigen.

Genaue Zahlen könne es erst »geben, wenn man weiß, was 2019/2020 auf dem Tisch liegt«, teilte KEF-Chef Heinz Fischer-Heidlberger mit. Er gehe aber »davon aus, dass das auf jeden Fall über einem Euro Zusatzbeitrag liegen wird«.

Fischer-Heidlberger hält wegen steigender Kosten eine Beitragsstabilität in der nächsten Gebührenperiode für nicht möglich. Deswegen werde es möglicherweise eine Beitragserhöhung in einer »ungewohnten Größenordnung« geben.

Zugleich würdigte der KEF-Chef die Sparbemühungen der öffentlich-rechtlichen Sender, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass es durch neue Techniken sowie die Ausdehnung der Mediatheken und Telemedien zusätzliche Aufwendungen gebe, die finanziert sein müssten.

Aktuell betragen die Rundfunkgebühren monatlich 17,50 Euro. Die öffentlich-rechtlichen Sender melden ihren Finanzbedarf zur Prüfung bei der KEF an. Dann treffen die endgültige Entscheidung über die Beitragshöhe gemeinsam die Bundesländer.

 

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