Kritik an EZB-Politk wächst

Die massive Ankaufpolitik der EZB entsetzt immer mehr Finanzexperten. Hauptdiskussionspunkt ist die Frage, ob die Einschätzung der EZB richtig sei, dass eine Deflation drohe.

Der ZDF-Börsenexperte Reinhard Schlieker hat in seinem neuesten Beitrag auf „heute.de“ die Finanzpolitik von Mario Draghi und der EZB (Europäische Zentralbank) kritisch unter die Lupe genommen. Die EZB habe in diesen Tagen heftige Kritik auf sich nehmen müssen. So habe beispielsweise der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken geäußert, die EZB würde die „traditionellen Regeln des Bankgeschäftes außer Kraft“ setzen.

 

Der Vorstandsvorsitzende der Landesbank Hessen-Thüringen äußerte Zweifel an der Realitätstauglichkeit des gegenwärtigen Kurses der EZB. Dabei geht es vor allem um das Ankaufprogramm von Wertpapieren und Staatsanleihen für die gewaltige Summe von etwa 1,14 Billionen Euro. Auch seitens der BIZ, der Bank für internationalen Zahlungsausgleich in Basel, gab es Kritik.

 

Die EZB begründet ihre massive Ankaufpolitik mit Deflationsgefahr. Gegner dieser Politik halten diese Einschätzung für ungerechtfertigt. Sie sehen andere Gründe: Preisverfall auf dem Ölmarkt, Verfall des Euro, niedrige Zinsen. Außerdem werde befürchtet, dass durch die Politik der EZB zu viel billiges Geld in die Kapital- und Immobilienmärkte fließe.