Immer mehr Migranten stoppen ihre Abschiebung

Die Zahl der Abschiebungen aus Deutschland fiel im ersten Halbjahr 2018 etwas geringer aus als im Vorjahreszeitraum. Dabei hat sich die Zahl jener Migranten, die ihre Abschiebung durch Gegenwehr erfolgreich verhindern, verdreifacht.

Aus Deutschland wurden im ersten Halbjahr 12.261 Menschen abgeschoben, was etwas weniger als im Vorjahreszeitraum 2017 sind. Dabei steigt die Zahl Ausreisepflichtiger eigentlich rasant an. Ein Problem stellt sich darin, dass die Zahl derer, die sich dagegen erfolgreich wehren, verdreifacht hat. Dabei scheiterten überraschend viele Rückführungen an der Weigerung von Piloten und Fluggesellschaften zur Zusammenarbeit, nämlich in 200 Fällen.

Insgesamt 641 Abschiebungen sind im laufenden Jahr am Widerstand der Betroffenen gescheitert. Diese Zahl fällt damit mehr als dreimal so hoch wie 2017 aus, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervorgeht. Dabei wehrten sich besonders häufig Menschen aus afrikanischen Ländern sowie aus Syrien und dem Irak gegen ihre Abschiebung.

Sieben Mal weigerte sich auch ein Zielland kurzfristig vor Ort, die Abgeschobenen aufzunehmen. Im Vorjahreszeitraum Januar bis Juni 2017 wurden 12.545 Abschiebungen durchgeführt, damit 284 mehr als in der ersten Jahreshälfte 2018. Für die Begleitung der Abzuschiebenden durch Sicherheitskräfte entstanden dem Steuerzahler Kosten in Höhe von rund 3,77 Millionen Euro.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf freiewelt.net