An Herrn Jens Weidmann, Präsidenten der Deutschen Bundesbank,
Hiermit fordern wir Sie auf, sich gegen die Einführung des Digitalen Euros durch die Europäische Zentralbank (EZB) zu stellen. Dieses Projekt birgt erhebliche Gefahren für die finanzielle Freiheit und Privatsphäre der Bürger. Die vollständige Nachverfolgbarkeit von Transaktionen bedroht die Anonymität, die Bargeld bietet, und öffnet Tür und Tor für staatliche Überwachung sowie Mißbrauch – sei es durch Kontenbeschränkungen, negative Zinsen oder soziale Kontrollsysteme. Zudem gefährdet die Abhängigkeit von digitaler Infrastruktur die Stabilität des Finanzsystems und macht Bürger verwundbar gegenüber technischen Ausfällen oder Cyberangriffen.
Als Präsident der Deutschen Bundesbank sitzen sie im Rat der europäischen Zentralbank und entscheiden mit über die Geldpolitik. Wir fordern Sie auf, sich klar gegen den digitalen Euro zu positionieren und für den Erhalt von Bargeld als Garant individueller Freiheit einzusetzen.
Hintergrund
Der Digitale Euro, ein Projekt der Europäischen Zentralbank (EZB), wird als moderne „Ergänzung“ zum Bargeld beworben. Doch hinter der Idee einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) lauern erhebliche Gefahren, die Bürger und ihre Freiheiten bedrohen. Kritiker warnen vor einem Kontrollinstrument, welches Staaten und Banken beispiellose Macht über das individuelle Leben der Bürger verleihen könnte.
Ein zentrales Problem ist die Abschaffung der Anonymität. Im Gegensatz zu Bargeld, das unabhängige und private Transaktionen ermöglicht, würde ein digitaler Euro jede Zahlung nachvollziehbar machen. Die EZB könnte sämtliche Ausgaben der Bürger überwachen – von alltäglichen Käufen bis hin zu politischen Spenden. Diese Datenflut birgt ein hohes Mißbrauchspotential: Regierungen könnten unliebsame Aktivitäten unterbinden, etwa durch das Einfrieren von Konten oder das Setzen von Ausgabenlimits. In autoritären Systemen könnte dies zur Unterdrückung von Dissidenten führen, aber auch in Demokratien besteht die Gefahr, daß sensible Informationen in falsche Hände geraten oder für soziale Kontrolle genutzt werden.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Abhängigkeit von digitaler Infrastruktur. Technische Ausfälle, Cyberangriffe oder Stromausfälle könnten den Zugang zum Geld blockieren – ein Risiko, das bei Bargeld nicht existiert. Zudem könnten private Banken an Bedeutung verlieren, da die EZB direkt mit den Bürgern interagieren würde. Dies könnte das Finanzsystem destabilisieren und die Macht der Zentralbank übermäßig stärken.
Mißbrauchsmöglichkeiten gibt es viele: Die EZB könnte negative Zinsen einführen, um Sparen zu bestrafen und Konsum zu erzwingen. Ebenso wäre es denkbar, daß Transaktionen an Bedingungen geknüpft werden – etwa Impfnachweise oder ökologische Kriterien. In extremen Szenarien könnten Regierungen den digitalen Euro nutzen, um Bürger mit „sozialen Punktesystemen“ zu bewerten, wie es in China bereits praktiziert wird. Selbst ohne böse Absicht droht durch Datenlecks oder Hackerangriffe ein Verlust der finanziellen Privatsphäre.
Die EZB betont, daß der Digitale Euro sicher und effizient sein soll, doch die technischen Details und Schutzmechanismen bleiben vage. Ohne klare Garantien für Datenschutz und Autonomie der Bürger überwiegen die Risiken. Bargeld als letzter Hort der Freiheit könnte langfristig verschwinden, wenn der digitale Euro erst einmal etabliert ist. Es ist daher essentiell, diese Entwicklung kritisch zu hinterfragen und Alternativen zu fordern, bevor eine unumkehrbare Überwachungsstruktur geschaffen wird. Die Bürger müssen ihre Stimme erheben, um ihre finanzielle Souveränität zu bewahren und nicht zum gläsernen Bürger für die Regierung zu werden.