Türkisch-nationalistische Partei in Deutschland hat bei der Bundestagswahl großen Anklang bei Deutschtürken gefunden

Wahlplakat, Bild: ad-demokraten.de

Rund 27 Prozent der Türken mit deutschem Passe haben die türkisch-nationalistische Pro-Erdogan-Partei »AD-Demokraten« gewählt. Sie kämpfen für das Wahlrecht der Nicht-EU-Migranten in Deutschland und für die Ziele Erdogans.

»Allianz Deutscher Demokraten« – kurz: »ADD« oder »AD-Demokraten« – Der Name hört sich zunächst prima an. Was stellen Sie sich darunter vor? Eine deutsche bürgerliche Partei? Eine Mischung aus Union und FDP? Nein, es ist eine Partei, »die sich vornehmlich an türkischstämmige und muslimische Einwanderer richtet«. So weit, so in Ordnung.

Doch was vertritt diese Partei? Sie ist türkisch-nationalistisch im Sinne von Recep Tayyib Erdogan. Ja, sie hat sogar auf einigen Wahlplakaten mit seinem Konterfei geworben. Immer wieder fällt eine klare Nähe zum türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und dessen AKP auf. Auch Slogans der AKP wurden aus dem Türkischen ins Deutsche übersetzt und übernommen. Ist die ADD also ein verlängerter Arm der AKP in Deutschland?

Die wichtigen Vertreter der Partei tragen fast ausnahmslos türkische Namen. Ihr Ziel sei, so heißt es auf ihrer Internet-Präsenz, Ausländern aus Nicht-EU-Staaten in Deutschland ein Wahlrecht zu geben. Man wolle sich für die volle gesellschaftliche Gleichberechtigung für Menschen mit Migrationshintergrund einsetzen. Aber man sei gegen deren kulturelle Assimilierung an die deutsche Leitkultur.

Wie unter anderen Philosophia Perennis berichtete, haben bei dieser Wahl rund 27 Prozent der Türken mit deutschem Pass die AD-Demokraten gewählt. Die Partei glaubt großes Potential zu haben, denn viele Ausländer in Deutschland sind noch nicht Wahlberechtigt. Wenn es den AD-Demokraten gelingt, das Wahlrecht für Migranten auszudehen, könnte sie mit massivem Stimmenzuwachs rechnen.