Özdemir will Visa-Erleichterung für Maghreb-Staaten

Der Parteichef der Grünen fordert eine Visa-Erleichterung für die Maghreb-Staaten Tunesien, Algerien und Marokko. Das sind die Herkunftsländer der sogenannten »Nafris«.

In Köln und anderen deutschen Städten kam es zum Jahreswechsel 2015/2016 zu massenhaften sexuellen Übergriffen. Verantwortlich für diese Taten waren, das mussten selbst die Politiker der Altparteien letztlich einräumen, überwiegend sogenannte "Nafris", eine Abkürzung für nordafrikanische Intensivtäter. Diese stammen hauptsächlich aus Tunesien, Algerien und Marokko. Auch der Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz stammte aus Tunesien.

Exakt für Menschen aus diesen Ländern fordert der "Obergrüne" Cem Özdemir nun Visa-Erleichterungen. Das meldet "rp-online" in einem Bericht. Dies solle als vorauseilende Gegenleistung erbracht werden, damit sich die drei Länder bezüglich eines Rücknahmekommens bewegten. Özdemir sagte: » Wenn man möchte, dass sich Marokko, Algerien und Tunesien bewegen, muss man klug vorgehen und im Gegenzug beispielsweise Handels- und Visaerleichterungen und Stipendien im Angebot haben, damit endlich Bewegung ins Spiel kommt.«

Anstatt also die Grenzen konsequenter gegen Übertritte zu sichern und insbesondere Menschen aus den Maghreb-Staaten, deren Antrag auf Asyl kaum bis keine Anerkennungswahrscheinlichkeit beinhaltet, konsequent abzuschieben, will Özdemir dagegen die Einreisemöglichkeiten für diesen Personenkreis erleichtern und erweitern.

Die "ganz besondere" Sichtweise der Grünen und anderer Politiker auf diese drei Länder lässt sich auch anhand eines anderen Beispiels belegen. Während für die Vertreter einer bestimmten politischen Coleur diese Länder als "nicht sichere Herkunftsländer" gelten, in denen es politische Verfolgung, Folter und ähnliche undemokratische Strukturen gibt, finden sich bei Reiseveranstaltern jede Menge Angebote für Pauschalreisen nach Algerien, Marokko und insbesondere Tunesien.