Kirchenschändungen sind ein Verbrechen – und sie nehmen zu

Es gibt keine bundesweite Statistik für Vandalismus an und in Kirchen in Deutschland. Zeit wäre es, denn die kriminellen Übergriffe auf christliche Stätten nehmen seit dem Jahr 2010 spürbar zu. Hinsichtlich der Christenfeindlichkeit steuert Deutschland auf französische Zustände zu.

Die Zahl der Kirchenschändungen nimmt zu in Deutschland. Allein ein kurzer Exkurs in die Suchmaschine ergab, dass in den vergangenen Wochen acht Kirchen in Deutschland Opfer von Attacken wurden. Herausragendstes Beispiel ist die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Potsdamer Heilandskirche, die an Pfingsten großflächig mit linksradikalen Parolen beschmiert wurde. Zu lesen war dort unter anderem »Eure Kirche – Vaterland – Unsere Antwort - Widerstand«, »Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat« und das A-Symbol für Anarchismus. Die Reinigungsarbeiten laufen noch.

Davor traf es die katholische Propsteikirche Sankt Trinitatis in Leipzig, nach 1990 der größte Kirchenneubau in Ostdeutschland. Unbekannte hatten das 20 Meter lange Panoramafenster der Kirche zerstört, das Bibelszenen zeigte. Der Sachschaden soll 50.000 bis 100.000 Euro betragen.

Unbekannte Kriminelle schlugen auch im niedersächsischen Sögel, in Ralingen (Rheinland Pfalz), in den baden-württembergischen Gemeinden Schömberg und Ladenburg zu und gleich zweimal in Schneverdingen (Niedersachsen). Die Täter brachen in das Innere der Kirchen ein, beschmutzten Altarräume, benutzten das Taufbecken als Toilette, beschmierten Wände und stahlen Reliquien.

Nach Einschätzung des Kunstexperten der katholischen Bischofskonferenz Jakob Johannes Koch habe der Vandalismus an religiösen Stätten in Deutschland »krass zugenommen – krass nicht nur im Ausmaß, sondern auch in der Qualität«. Koch vermutet außerdem, dass das Grundmuster der Beschädigungen nicht »blindwütige«, sondern »ideologisch zielgerichtete Motivationen« widerzuspiegeln scheinen.

Kochs Aussage verträgt sich wenig mit der Vorgehensweise der Ermittlungsbehörden. So beklagt Koch weiter, dass in 90 bis 95 Prozent der Fälle lediglich wegen Sachbeschädigung ermittelt werden, ideologische Hintergründe bei den Kirchenattacken deshalb schnell »übersehen« werden. Die Enthauptung einer Christus- oder Heiligenstatue oder das Hinterlassen von Exkrementen an liturgischen Orten ist jedoch kein kleinkrimineller Akt, sondern ein Religionsdelikt im Sinne des Strafgesetzbuchs. "Potenziellen Tätern muss von Staat und Polizei offensiv klargemacht werden, dass so ein Angriff auf Kirchen aufgrund des grundgesetzlich verbürgten Schutzes der Religionen eine besonders schwere und deshalb massiv strafbewehrte Straftat und nicht bloß Sachbeschädigung ist", zitiert das Portal katholisch.de den Kunstsachverständigen der Bischofskonferenz.

Demgegenüber steht eine minimale Aufklärungsquote von 12,5 Prozent. In über 80 Prozent der Attacken kommen die Täter ungeschoren davon. Das Interesse an einer konsequenten Ahndung christenfeindlicher Verbrechen scheint bei den Behörden nicht ausgeprägt zu sein. Die linke Innenministerin Faeser wird diese Untätigkeit mit Wohlgefallen sehen.

Ein Gastbeitrag der Initiative Christenschutz

Beitrag erschien zuerst auf www.freiwelt.net