Junge Eltern verstärkt für klassische Familien­rollen

Laut einer neuen Studie präferieren 64 Prozent junger Eltern ein klassisches Familienmodell, wo ein Elternteil sich wieder mehr zuhause um den Nachwuchs kümmern kann. Man beklagt dabei einen Druck, dass beide voll arbeiten müssen.

Am Montag wurde die Ergebnisse einer Familienstudie in Berlin vorgestellt. Für die Zeitschrift »Eltern« wurden vom Meinungsforschungsinstitut Kantar Emnid 1.000 repräsentativ ausgewählte Väter und Mütter mit Kindern bis zu zehn Jahren nach ihren Einstellungen befragt.

Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Befragten sehen in der Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein großes Problem. Dabei haben sie häufig andere Vorstellungen als die sozialdemokratischer Politik, die beide Elternteile am liebsten in Vollbeschäftigung und das Kind in einer Kita sieht.

Die Studie belegt, dass die klassische Rollenverteilung bei jungen Eltern zunehmend  wieder beliebter wird. Demnach halten 23 Prozent der Eltern unter 30 Jahren das traditionelle Familienmodell für erstrebenswert, in dem der Vater Alleinverdiener ist und sich die Mutter um Kinder und Haushalt kümmert. 2013 waren es noch sechs Prozent.

Bei 41 Prozent besteht der Wunsch nach einer Vollzeitstelle für den Vater und eine Teilzeitarbeit für die Mutter, die genügend Raum für die Kindererziehung bietet. 77 Prozent der Befragten sehen eine moderne Aufteilung von Arbeit, Kindererziehung und Haushalt nicht als Wunschmodell, insbesondere bei den ersten Jahren mit dem Kind.

87 Prozent beklagen einen Druck durch die Berufstätigkeit für ihr Elternsein. 86 Prozent der Eltern sagen, Familie müsse sich heute eher dem Arbeitsmarkt anpassen als umgekehrt. Nur  29 Prozent sehen Beruf und Familie als gut vereinbar.

61 Prozent klagen, sie könnten sich nicht aussuchen, ob sie arbeiten gehen oder zu Hause bei den Kindern bleiben. Gerade Frauen klagen, dass sie oft aus finanziellen Zwängen nach der Geburt wieder zeitnah arbeiten müssen, anstatt sich mehr um die Kindererziehung kümmern zu können.

 

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