Kurios: Rundfunkgebühren von Asylbewerbern?

Das Kuriositätenkabinett der Rundfunkgebühren ist um eine Geschichte reicher: Nun werden Rundfunkgebühren von Asylbewerbern und Flüchtlingen verlangt, die zum Teil in Turnhallen untergebracht sind.

Man kennt das ja: Die Nachfolgeorganisation der umstrittenen GEZ verschickt gern Zahlungsaufforderungen der besonderen Art. Da dürfen sich Blinde oder Taube auf Post freuen, auch Menschen, die ohne Strom im Wald leben. Egal, erst einmal Post verschicken.

 

Wie die Berliner Morgenpost berichtete, hat nun die Rundfunkgebühreneinzugszentrale, die nun „Beitragsservice“ genannt wird, Zahlungsaufforderungen an Flüchtlinge und Asylbewerber verschickt, die in Notunterkünften und Turnhallen untergebracht sind. Pikant ist dies auch deshalb, weil viele Asylanten und Flüchtlinge noch gar kein Deutsch sprechen können, um die Sendungen auf ARD und ZDF zu verstehen. Außerdem dürfen viele rein rechtlich gar nicht arbeiten.

 

Verantwortlich für solche Kuriositäten sind die Verwaltungsvorschriften. Sobald neue Adressen gemeldet werden, werden diese sofort angeschrieben. Erst im Nachhinein ist eine Befreiung möglich, doch nur, wenn man exakt einem der aufgelisteten Kriterien entspricht. Wer zwischen den Stühlen landet, hat Pech gehabt.

 

Der Rundfunkbeitrag ist seit langem in der Kritik, weil er auch jene Bürger betrifft, die keine Rundfunkgeräte besitzen oder zum Empfang bereithalten. Unternehmen mit zahlreichen Filialen und Kraftfahrzeugen sind ebenfalls besonders belastet.